Stadtrundgang durch den Bielefelder Westen - Die Bürgerwache

Stadtrundgang durch den Bielefelder Westen – Die Bürgerwache

Das Historische Museum bietet Stadtführungen zu verschiedenen Themen an:

Dauer: ca. 2 Stunden

Führungsgebühr: 70 Euro

Führungsgebühr für Schulklassen: 70 Euro

Buchungen bei Jennifer Akimser

Jennifer.Akimser@bielefeld.de

0521 / 51 63 33

Vom Fabrikort zum Kulturpark – die Ravensberger Spinnerei

Die Ravensberger Spinnerei wurde ab 1855 errichtet, war zeitweise die größte Flachsspinnerei auf dem europäi­schen Kontinent und hat wesentlich zur industriellen Entwicklung Bielefelds beige­tragen. In den 1970er Jahren sollte sie der Verkehrsplanung weichen, konnte aber durch anhaltende Proteste aus der Bürgerschaft gerettet werden. Heute ist das Gebäudeensemble im Park ein Industriedenkmal von europäi­schem Rang.

Leben und Arbeiten im Industriezeitalter

Früher prägten rauchende Fabrikschlote das Bild der Stadt, die sich rund um den Altstadtkern reihten. Unternehmen wie Dürkopp, Anker, die Ravensberger Spinnerei und die Mechanische Weberei nahmen große Flächen ein und bestimmten mit ihren repräsentativen Gebäuden das Gesicht ganzer Stadtviertel. In ihrem Schatten entwickelten sich Wohnviertel mit unterschiedlichen Wohnformen: neben dem klassischen Bielefelder Arbeiterhaus auch Siedlungsbauten und aufwändige bürgerliche Wohnhäuser, die zur architektonischen Vielfalt der Stadt beitrugen.

Die Dürkopp-Story

Nikolaus Dürkopp konnte nur eine Schlosserlehre vorweisen, aber er baute eines der bedeutendsten Industrieunternehmen in Bielefeld auf. Zeitweise beschäftigte die Firma Dürkopp mehrere Tausend Mitarbeiter, die außer Nähmaschinen auch Zweiräder, Motoren und Automobile herstellten. Das historische Firmengelände in Innenstadtnähe stellt ein eindrucksvolles Ensemble von Fabrikarchitektur aus verschiedenen Bauepochen dar.

Spurensuche: Bielefeld in der NS-Zeit

Bielefeld ist zwar von nationalsozialistischen Großbauten verschont geblieben, es gibt aber dennoch Gebäude, die in der Zeit des Nationalsozialismus für staatliche Zwecke errichtet wurden wie Kasernen und Rüstungsfabriken. Während hier die Architektur den Machtanspruch des Staates verkörpert, haben ältere Bauten durch die Geschehnisse von 1933-45 ein besonderes Schicksal bekommen, z. B. die alte preußische Kaserne in der Hans-Sachs-Straße, in der zeitweise ein SA-Gefängnis untergebracht war.

Spuren jüdischen Lebens in Bielefeld

Bereits im 14. Jahrhundert ist die Anwesenheit von Juden in der Stadt überliefert. Die Gemeinde blieb jedoch bis ins frühe 19. Jahrhundert klein. Erst als rechtliche Beschränkungen schrittweise beseitigt wurden, wuchs die Gemeinde an und entwickelte sich zu einer der bedeutendsten in Westfalen. Die große Synagoge in der Turnerstraße, 1905 erbaut, zeigte das Selbstbewusstsein der Bielefelder Juden, die zum Aufblühen der heimischen Wirtschaft einen wesentlichen Beitrag geleistet hatten. Nach der Schreckensherrschaft des Nationalsozialismus, der viele jüdische Menschen aus Bielefeld zum Opfer fielen, gibt es heute wieder eine lebendige jüdische Gemeinde in der Stadt.

Zwangsarbeit in Bielefeld

Für die Kriegswirtschaft im nationalsozialistischen Deutschland spielte Zwangsarbeit eine wichtige Rolle. Mehr als 10 Millionen „Fremdarbeiter“ und Kriegsgefangene, überwiegend aus Osteuropa, mussten in Fabriken und in der Landwirtschaft mit ihrer Hände Arbeit das NS-Regime unterstützen. Dabei waren schlechte Verpflegung, die Unterbringung in Lagern und rigide Strafen bei Zuwiderhandlung an der Tagesordnung. Auch in Bielefeld profitierten viele Unternehmen von den etwa 10.000 Zwangsarbeitern und –arbeiterinnen, die hier im Einsatz waren.

Geschichten, Gräber und Geheimnisse – der Alte Friedhof

Am Jahnplatz, heute mitten in der Stadt, liegt der Alte Friedhof, eine grüne Oase der Ruhe im verkehrsumtosten Zentrum. Als er 1808 angelegt wurde, befand er sich vor den Toren der Stadt. Es handelt sich hier um den ersten kommunalen und gemischtkonfessionellen Friedhof Bielefelds. Im Jahre 1808 gehörte die Stadt zum Königreich Westphalen unter Napoleons Bruder Jérôme und musste ein französi­sches Gesetz befolgen, das aus hygienischen Gründen neue Begräbnisstätten außerhalb der Städte vorsah. Der Alte Friedhof ist nicht nur ein Zeugnis der Begräbniskultur des 19. und 20. Jahrhunderts, sondern zugleich ein begehbares „Who´s who“ der Stadtgeschichte. Viele bekannte Namen finden sich auf den Grabsteinen, mit manchen verknüpfen sich besondere Geschichten. Es gibt aber auch etliche rätsel­hafte oder nur zum Teil erhaltene Grabsteine, die viele Fragen offen lassen.

Die Bielefelder Altstadt

Bielefelds gute Stube wird noch immer von den mittelalterlichen Kirchen und den Giebeln der steinernen Kaufmannshäuser aus Renaissance und Barock geprägt. An den originalen Schauplätzen erfährt man vieles über die Lebensweise der Menschen damals, aber auch manche spannende Begebenheit. Wer weiß zum Beispiel noch, dass die Niedernstraße über Jahrzehnte die Bielefelder Kinomeile war? Der Treffpunkt ist am Eingang des Alten Rathauses am Niederwall.

Im Schatten der Burg – die Neustadt entdecken

Gleich zu Beginn des Rundganges erfährt man, dass es bis 1520 „zwei Städte Bielefeld“ gab. Die Neustadt entwickelte sich rund um die Stiftskirche St. Marien. Neben dem geistlichen Bezirk um die Stiftskirche prägten die Burgmannshöfe die Neustadt. Die dort nahe an der Stadtmauer wohnenden Adeligen mussten in der Frühzeit der Stadt im Verteidigungsfall die Besatzung der Sparrenburg verstärken. Die militärische Tradition setzte sich in preußischer Zeit mit dem Bau einer großen Kaserne fort, der ältesten heute noch in Westfalen erhaltenen. Aber auch Handwerk und Gewerbe gaben der Neustadt einen eigenen Charakter. Der Treffpunkt ist beim Eingang des Alten Rathauses am Niederwall.

Spaziergang durch den Bielefelder Westen

Der Bürgerweg, wie die Stapenhorststraße ursprünglich hieß, führte vor dem Ersten Weltkrieg durch ein Viertel, das durch Villen und großzügige Mietshäuser gekennzeichnet war. Der Rundgang mit Peter Salchow stellt einige wie z.B. die Crüwell-Villa vor, erinnert aber auch an jüdische Familien, die in dieser Gegend wohnten. Außerdem wird auf die Entstehung des Bürgerparks und der Oetkerhalle eingegangen. Treffpunkt ist die Bürgerwache am Siegfriedplatz.

Historischer Spaziergang im 5. Kanton

Die Bezeichnung geht auf die Einteilung der Stadt in Verwaltungsbezirke nach französischem Muster zu Beginn des 19. Jahrhunderts zurück. Bielefeld war damals in vier Kantone gegliedert. Im Osten ließen sich in der Feldmark auf kleinen Parzellen immer mehr Heuerlinge, Spinner und Weber nieder, die nur geringes Einkommen besaßen. 1828 wurde dieses Gebiet als 5. Kanton der Stadt zugeschlagen. Es war eine Hochburg der Arbeiterbewegung, die mit der Turnhalle Ost, den Siedlungsbauten und weiteren Einrichtungen den Stadtbezirk geprägt hat. Treffpunkt für den Rundgang ist der Parkplatz des „Combi“-Markts an der Lohbreite.

Bielefeld Mystery – Rätsel und Geheimnisse der Stadtgeschichte

Gab es einen geheimen Gang von der Sparrenburg in die Altstadt? Vor Jahrzehnten glaubte ein Wünschelrutengänger ihn gefunden zu haben. Aber auch an anderen Orten halten sich hartnäckig die Gerüchte, dass hier der Geheimgang zu lokalisieren sei. Wahr oder falsch? Bei dem Stadtspaziergang wird diesem und anderen langlebigen Gerüchten auf den Grund gegangen. Es gibt jedoch manches Rätsel, das sich auch die Historiker nicht erklären können. Was ist wohl dem Bürgermeister Burggraffe im 17. Jahrhundert passiert, der auf seinen Grabstein schreiben ließ, ihm sei in seinem Leben nichts Schlimmeres widerfahren, als zum Bürgermeister von Bielefeld gewählt zu werden?

Stadtführungen speziell für Grundschulen zur Bielefelder Stadtgeschichte

Dauer: 1,5-2 Stunden

Kosten: 60 Euro

Treffpunkt: Altes Rathaus

Öffentliche Stadtführungen

Regelmäßig werden öffentliche Stadtführungen zu wechselnden Themen angeboten.

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