In der Altstädter Nicolaikirche zu Bielefeld, mitten in der Altstadt, befindet sich seit 1524 der weithin berühmte Antwerpener Schnitzaltar. Zu Beginn des 16. Jahrhundert hatten zwei Bielefelder Stifter, vermutlich Geistliche, ihn bei der Antwerpener Lukasgilde in Auftrag gegeben.
Genau 220 geschnitzte Figuren stellen in den neun Schreinen des Mittelteils „Schlüsselszenen“ aus dem Leben Jesu dar. Je sieben bemalte Tafeln, links und rechts, bilden die Altarflügel mit weiteren biblischen Motiven. Wird der Altar zugeklappt, ist die „Werktagsseite“ sichtbar. Zehn bemalte Tafeln erzählen etwa von der Kreuzfindung und insbesondere von der Messe des hl. Gregor.
Der Bielefelder Historiker Dr. Hans-Jörg Kühne hat sich für seine Altarführung vorgenommen, einerseits Wissen über das Kunstwerk zu vermitteln, andererseits aber auch sich selbst und den Besucher:innen Spekulationen darüber zu gestatten, wie die Rätsel um den Altar gelöst werden könnten. Denn zahllose Fragen um seine Entstehung sind bisher ungeklärt.
In der Mittelalter-Abteilung im Museum kann der Altar seit September mit einer VirtualReality-Brille in beindruckendem Detail betrachtet werden. Teilnehmende sind im Anschluss ins Museum eingeladen.
Treffpunkt: im Eingangsbereich der Kirche, Niedernstraße 4, 33602 Bielefeld
Anmeldung unter 0521/ 51-3635 // 5 Euro