ANGEKOMMEN
Mein neuer Lebensmittelpunkt Bielefeld (29.1.-6.8.2023) Mehr als ein Drittel der Bielefelder*innen hat einen Migrationshintergrund – das sind Menschen, die selbst oder deren Eltern nicht von Geburt an die deutsche Staatsbürgerschaft besitzen. Viele neue Mitbürger*innen sind in den 1950er und 1960er Jahren nach Bielefeld gekommen, als die Wirtschaft brummte und es überall an Arbeitskräften fehlte. Die Bundesregierung schloss daher zwischen 1955 und 1971 eine Reihe von Anwerbeabkommen mit Ländern aus Südeuropa, Nordafrika und mit Südkorea ab. Gesucht wurden Männer und Frauen, die flexibel nach Bedarf eingesetzt werden konnten, nur für kurze Zeit bleiben sollten und oft körperlich schwere Tätigkeiten ausüben mussten. Sie trafen auf eine ihnen fremde Kultur und häufig auch auf Vorbehalte in der Bevölkerung. Trotz dieser Schwierigkeiten blieben viele „Gastarbeiter*innen“ – Familien zogen nach, eine zweite Heimat entstand. Die Ausstellung beleuchtet Aspekte dieser Zuwanderung nach Bielefeld und zeigt die Lebensgeschichten von Menschen, die in unserer Stadt heimisch geworden sind. Das Historische Museum widmet sich in Kooperation mit dem Integrationsrat der Stadt Bielefeld diesem Thema. Die Erfahrungen von Menschen mit einer Migrationsgeschichte bilden dabei in Form von Interviews einen wichtigen Teil der Ausstellung.