Seit dem Umzug vom Jostberg hinter die Stadtmauern Bielefelds 1511 beherbergte der Franziskanerkonvent St. Jodokus eine Büchersammlung, die bis zu dessen Aufhebung 1829 auf beachtliche 2.300 Bände anwuchs. Reste dieser Handschriften und frühen Drucke sind im Bielefelder Ratsgymnasium und anderen Bibliotheken innerhalb und außerhalb Deutschlands nachweisbar. Studierende der Bielefelder Universität untersuchten sie seit April 2024 und entwickelten gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern des Ratsgymnasiums eine Ausstellung, die aus dem Bestand der Schulbibliothek in Kooperation mit dem Historischen Museum und dem Stadtarchiv kuratiert und konzipiert wurde.

Die Ausstellung präsentiert zwölf ausgewählte Wiegendrucke und führt in die Geschichte und Praxis des frühen Buchdrucks ein. Welche Lehrinhalte standen den Franziskanern in ihrer Bibliothek zur Verfügung? Wie wurden Bücher gebunden und genutzt? Wie kamen die Bücher nach Bielefeld?

Durch Vergleiche und Zusammenführungen von vier historischen Verzeichnissen und vieler Einzelfunde unter anderem in Cambridge,Den Haag, Kopenhagen, Leipzig, Speyer und Würzburg entstand ein Katalog der von Bielefeld  über ganz Europa verstreuten Bücher. Abwechslungsreich, multimedial und analog vermittelt die Ausstellung die Schönheit der frühen Druckwerke und ihre vielseitige Geschichte. Junge Besuchende entdecken die Ausstellung spielerisch mit einem Quiz.