
Temporäre Ausstellung im Historischem Museum Bielefeld in Zusammenarbeit mit der Universität Bielefeld
Kolonialgeschichte wird in Deutschland bislang überwiegend aus deutscher Perspektive diskutiert. Das vielschichtige Wissen und die Debatten über diese Geschichte in Kamerun, Togo oder Tansania sind hier kaum bekannt.
Wie lässt sich die koloniale Vergangenheit Deutschlands und Kameruns als eine gemeinsame, verflochtene und multiperspektivische Geschichte erzählen? Dieser Frage sind Studierende der Universitäten Bielefeld und Bertoua nachgegangen. Dazu recherchierten sie in den Regionen Ostwestfalen-Lippe und Ostkamerun Archivdokumente, koloniale Zeitungen, Memoiren und bauliche Überreste sowie mündlich überlieferte Erinnerungen an diese Geschichte. Die unterschiedlichen Perspektiven, Narrative und ihre Rechercheergebnisse diskutierten sie über Zoom und WhatsApp.
Aus den Ergebnissen ihrer Recherchen haben die Studierenden einen non-linearen, interaktiven Film gemacht, der bewusst keine geradlinige Erzählung hat und auch keine Reihenfolge der Filmsequenzen festlegt. Stattdessen gibt das Filmformat Raum für die vielfältigen historischen Schichten und Verbindungen sowie die Erinnerungen daran. So werden die Filmschauenden zu Fragenden, die abseits der etablierten Narrative dazu angeregt werden, selbst zu entscheiden, was sie erfahren und sehen wollen.
